Samstag, 5. Dezember 2015

Schon wieder eine Niete, Mama! - Eine erste Einschätzung zur GangTour 2016

Für die GangTour "#ZweiPunktNull" 2016 von TubeOne gibt es bereits erste Regeländerungen. Das Meet & Greet mit den YouTubern wird diesmal zur Glückssache. Fans können Lose kaufen, wobei ein Los 1 EUR kosten wird. Wie groß die Gewinnchancen sind, wurde nicht bekannt gegeben.

Pure Abzocke? Jein! Die Kinder werden sicherlich tief in die Taschen ihrer Eltern greifen müssen, um an eines der begehrten Gewinnlose zu gelangen. Bedenkt man den leidenschaftlichen Willen der jungen Fans, ihre Idole zu treffen, werden sicherlich tausende Lose pro Show in Umlauf sein, worunter unausbleiblich viele Nieten sein werden. Allerdings soll der Erlös einem "wohltätigen Zweck" zugutekommen. Das klingt durchaus löblich. Offen bleibt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings, welcher das sein wird.

Unbedingt kritisch anzumerken ist, dass Jugendliche und Kinder an eine Form des Glücksspiels herangeführt werden und für viele junge Besucher stellt ein Meet & Greet mit den persönlichen Idolen die Erfüllung eines Lebenstraumes dar. Eine solche Verlosung kann daher schnell zu einer höchst emotionalen Angelegenheit werden. Ich prognostiziere neben vielen leeren Geldbeuteln, einen Großteil an verzweifelten Kindern.
 
So ein Meet & Greet wird meines Erachtens völlig überbewertet. Klar, für Fans stellt ein Treffen wie dieses das Highlight der von Pickel und Problemen geprägten Pubertät dar. Aber machen wir uns nichts vor. Fremde Kinder treffen fremde erwachsene Kinder. Für was? - Für ein paar oberflächliche Dialoge und ein Fake-Smile-Trophäen-Selfie. Als Heranwachsender ist man damit für 5 Minuten der Coolste in der Klasse oder wird evtl. gemobbt.

Am Ende sollte die GangTour 2016 durch Inhalt und einem mindestens akzeptablen Programm überzeugen und nicht durch die Aufrechterhaltung eines bedenklichen Personenhypes, aus dem sich für beide Seiten kein erkennbarer Mehrwert generieren lässt. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird und wünsche den Veranstaltern genauso viel Glück, wie sie selbst ihren Besuchern Losglück gönnen würden.